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Verlorene Seiten
Das US-amerikanische Urheberrecht bremst kritische Netzangebote / Beispiel Google
Von Konrad Lischka

Andreas Heldal-Lund, norwegischer Freigeist und Aktivist für Meinungsfreiheit im Internet, konnte am am 7. November 2002 das sechjährige Jubiläum seines Internetangebots „Operation Clambake“ feiern. Seit sechs Jahren verbreitet er über das Internet die Wahrheit ü ber Scientology und setzt sich für Scientology-Opfer ein.

Wir gratulieren Andreas Heldal-Lund und der „Operation Clambake“ http://www.xenu.net zum Jubiläum mit dem Nachdruck eines Artikels aus der Franfurter Rundschau vom 2. April diesen Jahres.

Dass eine Kirche mit Hilfe des Urheberrechts die Verbreitung ihrer Lehren verhindert, ist ungewöhnlich. Aber es ist ja auch umstritten, ob die "Church of Scientology" sich zu Recht als solche bezeichnet - oder nicht doch ein "weltweit tätiger Wirtschaftskonzern" ist, wovon beispielsweise das Bayerische Innenministerium überzeugt ist. Solchen Kritikern liefert Scientology jetzt neue Argumente: Die Organisation hat Links zu der Seite xenu.net des norwegischen Scientology-Gegners Andreas Heldal-Lund aus der Suchmaschine Google entfernen lassen - ganz legal und doch ohne die Entscheidung eines Gerichts.

Am 8. März forderte die Anwaltskanzlei Moxon & Kobrin aus Los Angeles per Mail die US-Niederlassung von Google auf, 126 Internetseiten aus dem Suchindex zu entfernen. Ein Anhang zählte die einzelnen Seiten und die dort verwendeten, urheberrechtlich geschützten Inhalte auf. Dazu gehören 26 Fotos aus Scientology-Magazinen, viel wichtiger aber sind die 85 aufgeführten Texte.

Andreas Heldal-Lund zitiert auf seiner Seite beispielsweise aus angeblich internen Scientology-Dokumenten, die eine "dead agenting" genannte Technik beschreiben, die Kritiker gezielt diskreditieren soll. Die E-Mail an Google bestreitet den Wahrheitsgehalt von Heldal-Lunds Ausführungen nicht.

Stattdessen verweisen die Anwälte darauf, dass ihre Klienten - das "Religious Technology Center" und "Bridge Publications" - das Urheberrecht an den Unterlagen besitzen und einer Veröffentlichung nicht zugestimmt hätten. Auch würden 54 eingetragene Warenzeichen Scientologys - dazu gehören Begriffe wie Scientology, Dianetics und Hubbard - ohne Genehmigung verwendet.

Der Suchdienst Google reagierte am 20. März. In einer E-Mail erfuhr Heldal-Lund, dass alle in der Nachricht der Kanzlei angegebenen Seiten aus dem Suchindex entfernt wurden. Mit anderen Worten: Wer am 20. März bei einer der größten und renommiertesten Suchmaschinen nach kritischen Informationen zu Scientology recherchierte, erfuhr nichts von einem der umfangreichsten Angebote.

Andreas Heldal-Lund
http://www.vg.no/vg/96/11/16/scientol1.jpg

Heldal-Lund machte den Vorgang am 21. März in einem Internet- Diskussionsforum öffentlich. Ein Proteststurm brach los. Vermutlich nach der Kritik entschloss sich Google, zumindest die wichtigste der betroffenen Seiten, www.xenu.net, wieder in den Index aufzunehmen. Andere Seiten mit detaillierten Informationen bleiben ausgeschlossen.

So zeigt sich, wie schwierig es ist, zu unterscheiden zwischen legitimer Verfolgung von Urheberrechtsverstößen und mit Hilfe des Urheberrechts angestrebter Zensur. Heldal-Lund gibt selbst zu, urheberrechtlich geschütztes Material zu verwenden. Allerdings sieht er sich im Recht, weil seiner Meinung nach "Scientology mit Hilfe des Urheberrechts Informationen über die Lehren des Gründers vor der Öffentlichkeit zurückhält".

Die Rechtmäßigkeit der Argumentation ist nie vor Gericht überprüft worden. Ein Gericht war überhaupt nicht nötig, um die Seiten aus dem Suchindex von Google zu entfernen. Der Grund dafür: Ein Service- Provider wie Google haftet laut dem US-amerikanischen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) nicht für Inhalte, die er ohne sein Wissen zur Verfügung stellt. Wenn aber jemand einen Provider darauf hinweist, dass er geschützte Inhalte verfügbar macht, steht das Unternehmen vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder sperrt es die Inhalte. Dann kann es nicht haftbar gemacht werden, wenn ein Gericht später eine Urheberrechtsverletzung feststellt. Oder der Anbieter wartet ab, bis der Rechte-Inhaber gegen jemanden wie Heldal-Lund vorgeht.

Stellt dann jedoch das Gericht eine Verletzung des Urheberrechts fest, ist auch der Service-Provider haftbar, da er zuvor schon um eine Entfernung der problematischen Inhalte ersucht wurde. Das deutsche Informations- und Kommunikationsdienstegesetz sieht ebenso wie die E-Commerce-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft ein ähnliches "notice and take down"-Verfahren vor.

Die Entscheidung liegt letztlich beim Service-Provider. Es hat sich bereits in anderen Fällen gezeigt, dass die lieber kritische Inhalte sperren als etwaige Haftungs-Risiken einzugehen. Die Folge: Für Kritiker wie Heldal-Lund wird es schwieriger, im Internet Aufmerksamkeit zu gewinnen. Der Norweger wendet sich nicht an ein US-amerikanisches Gericht wegen der Sperrung, da er sich die Anwaltskosten nicht leisten kann. Die Scientology-Anwältin Helena Kobrin kommentiert ihr Vorgehen so: "Wir missbrauchen das Gesetz nicht, wir gehen sehr streng nach den Vorgaben des Urheberrechts vor." Da hat sie Recht.

Über die Güte der entsprechenden Gesetze sagt das freilich nichts aus.
Quelle: Frankfurter Rundschau vom 2.4.02
http://www.konradlischka.de/nhproben332.htm

Weitere Medienberichte über Andreas Heldal-Lund und
„Operation Clambake“

Heise Newsticker: http://www.heise.de/newsticker/data/jo-21.03.02-001/
Heute t-online: http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367,COMP-0-180397,00.html
ZDNet, 21. März 2002, 18:55 Uhr
http://news.zdnet.de/story/0,,t101-s2107160,00.html
Der Tagesspiegel, Berlin, 27.03.2002 http://www.konradlischka.de/nhproben331.htm


Leipziger Menschenrechtspreis 2003
des Europäisch-Amerikanisches Bürgerkomitees
für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA
(begründet als „Alternativer Karlspreis 2000")
email: info@leipziger-preis.de oder info@leipzig-award.org

 

DIALOG ZENTRUM BERLIN
Heimat 27, D- 14165 Berlin l Telefon +49 30/ 815 70 40 l Telefax +49 30/ 845 09 640
Email: info@dialogzentrum.de Internet: http://www.dialogzentrum.de
Spendenkonto: 15 51 3900 51 l Bank für Kirche und Diakonie (BKD) l BLZ 350 601 90

30. Dezember 2002

Pressemitteilung
des Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA

Norwegischer IT-Spezialist erhält
Leipziger Menschenrechtspreis 2003
Verteidigung der freien Meinung und Information
über Scientology im Internet

Das Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA (EABK) freut sich, bekanntgeben zu können, daß Herr Andreas Heldal-Lund aus Stavanger, Norwegen, der Empfänger des Leipziger Menschenrechtspreises 2003 des Komitees ist.
Der Preis wird am 17. Mai 2003 in der Alten Börse in Leipzig, der Stadt, die als Geburtsort der Ostdeutschen Bürgerrechtsbewegung weltweit bekannt geworden ist, überreicht werden.

Andreas Heldal-Lund ist bereits der vierte Empfänger des Leipziger Menschenrechtspreises. Mit diesem Preis werden seit dem Jahre 2000 Personen ausgezeichnet, die dazu beitragen, bei von den USA aus operierenden totalitären Kulten Menschenrechtsreformen zu erreichen.
Frühere Empfänger des Preises waren Robert S. Minton, ein amerikanischer Bankier im Ruhestand und Bürgerrechtsaktivist; Dr. Norbert Blüm, früher deutscher Bundesarbeitsminister und Minister Alain Vivien, damals Präsident der Mission Interministerielle pour la Lutte Contre les Sectes beim Premierminister der Republik Frankreich (MILS). http://www.leipzig-award.org/deutsch/index.html

Andreas Heldal-Lund ist IT-Spezialist und zugleich international bekannter Vorkämpfer für Redefreiheit im Internet. Er gründete und unterhält die bekannteste scientology-kritische Internet-Präsenz in der Welt "Operation Clambake" http://www.xenu.net/, die den Betrug und die Menschenrechtsverletzungen der von den USA aus operierenden Scientology-Organisation enthüllt und bekämpft.

Scientology attackierte Andreas Heldal-Lund und seine Internet-Provider mit drohend abgefaßten Anwaltsschreiben und einer regelrechten Hetzkampagne [scientologisch: "Black PR campaign"] und veranlaßte eine ganze Reihe von Internet-Providern, Heldal-Lund die Dienste aufzukündigen.

Im Februar dieses Jahres hatte auch die weithin benutzte Internet-Suchmaschine Google sämtliche Links zu "Operation Clambake" aus ihren Verzeichnissen genommen. Damit hatte Google dem Druck von Scientology-Rechtsanwälten nachgegeben, die ein US-Gesetz instrumentalisierten, das "Digital Millenium Copyright Act (DMCA) genannt wird. http://www.heise.de/newsticker/data/jo-21.03.02-001/ und http://www.konradlischka.de/nhproben332.htm
Andreas Heldal-Lund verteidigte seine Position, indem er darauf hinwies, daß die Scientology-Organisation wichtige Informationen über ihre Lehren zurückhält, die er zugänglich macht, und das Menschen vielleicht nicht diesem Cult beitreten würden, wenn die volle Information über Scientology zugänglich wäre.

Verteidiger von Meinungs- und Redefreiheit aus der ganzen Welt engagierten sich für ihn, organisierten eine Internet- und Printmedienkampagne und zwangen Google damit, Clambake wieder in die Suchmaschine aufzunehmen. http://www.heise.de/newsticker/data/jo-22.03.02-000/

Bei seinen jahrelangen Aktivitäten gegen die Menschenrechtsverletzungen der Scientology-Organisation hat Andreas Heldal-Lund, zusätzlich zu seiner Webmaster-Arbeit, vor verschiedenen Gruppen Vorträge gehalten und eine große Zahl ausgezeichneter Zeitungsberichte veranlaßt. Er ist auch ein angesehener und geschätzter Diskussionspartner in der Internet-Newsgroup alt.religion.scientology.

- 2 -

Heldal-Lund ließ sich bis heute nicht mundtot machen, und vor einem Monat, am 7. November 2002, konnte er volle sechs Jahre von "Operation Clambake" und damit sechs Jahre Verbreitung der Wahrheit über Scientology feiern.

Obwohl er in all den Jahren das Ziel von juristischen und außerjuristischen Angriffen von Scientology und deren Hetzkampagnen gewesen ist, ist er davon unbeschwert geblieben, hat seinen Sinn für Humor bewahrt und an seinem Ziel festgehalten, den Opfern des Scientology-Cults zu helfen.

Das Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA (EABK) macht sich Andreas Heldal-Lunds Worte zu eigen: "Die Menschen sollten frei sein zu glauben, was immer sie wollen, einschließlich Scientology. Was ich gegen [die Scientology-Organisation] habe ist lediglich

  • ihr betrügerisches Vorgehen,
  • ihre Mangel an Mitgefühl für die eigenen Mitglieder
  • besonders die schwerarbeitenden Staff-Mitglieder),
  • ihr agressiver harter Verkauf,
  • ihre Arroganz,
  • ihr Angriff auf die Meinungsfreiheit,
  • ihre Klagefreudigkeit,
  • die Verfolgung ihrer Kritiker,
  • ihr fehlendes Mitgefühl für Familien,
  • ihre grobe Vernachlässigung von Kindern und
  • ihr Mißbrauch von Kindern."

Das Komitee: Gerry Armstrong, British Columbia, Kanada, Schriftsteller - Prof. Claire Champollion, Linguistin, Forscherin und Schriftstellerin, Paris - Joe Cisar M.S., Journalist, Cleveland, Ohio, Vietnam Veteran - Prof. Dr. Alexander Dvorkin, Moskau, Direktor des St. Irenäus-von-Lyon-Center - Pfr. Thomas Gandow, Berlin, Deutschland, Herausgeber des Berliner Dialog - Mike Garde, Dublin, Dialogue Ireland - Roger Gonnet, Paris, Autor - Dipl. Ing. Friedrich Griess, Wien, Pressesprecher Gesellschaft gegen Kultgefahren Österreich - Birgitta Harrington, Accountant, Helsingborg, Schweden - Tilman Hausherr, Berlin, Software-Entwickler - Ursula MacKenzie, Ruheständlerin, London - Geschäftsführerin Solveig Prass, Leipzig, EBI Leipzig - Prof. Dr. Johannes Aagaard, Aarhus, President of the Dialog Center International (DCI)

Das Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA (EABK) wurde am 5. Dezember 1997 gebildet http://www.religio.de/dialog/497/497s4.html, um sich für die folgenden Reformen einzusetzen:

  • Freiheit für jeden, über seine Erfahrungen, sein Wissen und seine Gedanken in jeder Organisation, Kirche oder Kult, seien sie religiöser Natur oder nicht, zu berichten;
  • Freiheit für Mitglieder einer Organisation, einer Kirche oder eines Kultes, religiöser Art oder nicht, diese Organisation zu verlassen, ohne festgehalten, bedroht oder verfolgt zu werden;
  • Freiheit von der Furcht, mit Material konfrontiert zu werden, in dessen Besitz eine religiöse oder therapeutische Organisation durch religiöse oder spirituelle Beratung gekommen ist; solch Material sollte nicht für Veröffentlichung, Rechtsstreitigkeiten oder Erpressung verwendet werden dürfen;
  • Freiheit von der Verfolgung durch Copyright-Gesetze; solche Gesetze sollten nicht gegen Mitglieder angewandt werden, die ihre Argumente durch Zitate aus "kirchlichen Schriften" oder "spiritueller Literatur" oder anderen in Zusammenhang mit der Gruppe stehenden Texten zu stützen bemüht sind;
  • Volle Anwendung der Strenge des Gesetzes zur Verfolgung von Betrug, psychischem und physischem Mißbrauch unter dem Schutzschild von "Religion";
  • Ablehnung bzw. Zurückziehung von Steuerbefreiungen für heimlichtuerische Organisationen, seien sie religiöser Art oder nicht; volle Offenlegung vergangener geheimer Absprachen mit der Steuerbehörde.
    Vgl. http://www.leipzig-award.org/deutsch/grundsatztext.htm

Thomas Gandow, Vorsitzender des Dialogzentrum Berlin für
Europäisch-Amerikanisches Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA
Heimat 27, 14165 Berlin Tel: 0049 30 815 70 40 - Fax: 0049 30 845 09 640 Email: gandow@dialogzentrum.de
Internet: http://www.dialogzentrum.de; http://www.dci.dk


Verlorene Seiten

Das US-amerikanische Urheberrecht bremst kritische Netzangebote / Beispiel Google

Von Konrad Lischka

Google zensiert Scientology-Kritiker
Google hat eine Reihe von Seiten der Scientology-kritischen Sites "Operation Clambake" und ihrer Mirror-Server aus seinem Index gelöscht. Damit kommt der Suchmaschinen-Betreiber einer Aufforderung der Scientology-Organisation nach, die sich auf ein amerikanisches Gesetz, den Digital Millenium Copyright Act (DMCA) beruft. Danach müssen Anbieter, die von Copyright-Verletzungen Kenntnis erhalten, diese unterbinden.

In einem Brief an den Webmaster der Clambake-Homepage Andreas Heldal-Lund, den dieser auf seiner Website zitiert, teilt der Suchmaschinen-Betreiber seinen Schritt mit. Ihm seien die Hände gebunden: "Hätten wir diese URLs nicht entfernt, könnten wir wegen Copyright-Verletzungen verklagt werden."

Worin die Urheberrechtsverletzung bei Google im Einzelnen besteht, das geht aus dem Brief nicht hervor. Aber offensichtlich genügt nach amerikanischem Recht der Hinweis von Scientology auf die wirkliche oder vermeintliche Urheberschutzverletzung, um den Suchmaschinen-Betreiber zwingen zu können, die betreffenden Seiten zu entfernen.

Scientology hatte schon in der Vergangenheit durch ähnliche Aktionen von sich reden gemacht. So musste der Online-Newsdienst Slashdot -- ebenfalls wegen vermeintlicher Urheberrechtsverstöße -- einen veröffentlichten Beitrag wieder entfernen.

Der Scientology-Kritiker Keith Henson malt in einem Kommentar weitere Auswirkungen auf das Internet aus. So befürchtet er, dass weitere Seiten aus dem Google-Index verschwinden werden -- einzig und allein, weil sie in den Augen des Copyright-Besitzers eine Urheberrechtsverletzung darstellen.

Die Herausnahme von Scientology-kritischen Seiten ist der letzte Schritt eines bereits seit längerer Zeit währendes Kampfes um den Suchbegriff "Scientology" bei Google. Henson hatte beobachtet, dass bei diesem Suchbegriff keine Scientology-kritischen Sites unter den ersten Treffern erschienen und analysiert, warum dies so war. So verfügte Scientology im Unterschied zu seinen Kritikern über ein großes Netzwerk von untereinander verlinkten Sites, was zu einer hohen Bewertung führte: Google räumt der Anzahl der Links, die auf eine Site verweisen, ein hohes Gewicht bei der Relevanzbeurteilung ein -- eine viel verlinkte Site wird an höherer Position in der Ergebnisliste angezeigt, als eine Site, auf die an wenigen Stellen verwiesen wird.

Ende Februar haben sich daraufhin die Betreiber einer Reihe von Websites zusammengeschlossen, um etwas gegen das Untergewicht der Scientology-kritischen Websites zu unternehmen. Dabei setzten sie eine Technik namens "Google Bombs" ein, mit der sich Google-Rankings einzelner Sites zumindest für einen gewissen Zeitraum verbessern lassen. Eine detaillierte Beschreibung der Google Bombs liefert ein Artikel im Online-Magazin Microcontent News. Dabei haben sie auf ihren Sites die Homepage der Operation Clambake mit dem Ankertext "Scientology" verlinkt. Laut einem Artikel in Daily Rotten führte dies zeitweilig dazu, dass die Clambake-Homepage vom 18. auf den 4. oder 5. Platz in der Trefferliste zum Suchbegriff "Scientology" aufstieg.

Vorgestern hat Google die Clambake-Seiten aus seinem Index genommen. Wer heute mit Google nach "Scientology" sucht, findet dennoch auch unter den ersten Treffern Sites, die sich kritisch mit der Organisation auseinandersetzen. In der betreffenden Rubrik von Googles Katalog findet sich die Homepage der Operation Clambake an erster Stelle. (jo/c't)


Norwegischer Internetexperte erhält Menschenrechtspreis

Auch die Deutsche Evangelische Allianz gratuliert dem Scientology-Gegner

IDEA
6.5.2003

Berlin / Leipzig (idea) - Der diesjährige "Leipziger Menschenrechtspreis" des "Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitees für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA", einer internationalen Organisation von Scientology-Gegnern, geht an den norwegischen Internet-Spezialisten Andreas Heldal-Lund. Seine Angebote enthüllten "den Betrug und die menschenrechtsverletzenden Praktiken Scientologys", teilten die Organisatoren des Preises mit. Er wird seit dem Jahr 2000 an Menschen verliehen, die gegen "Gefahren totalitärer Kulte" kämpfen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm und der französische Minister Alain Vivien. Zum Preiskomitee gehört unter anderem der berlin-brandenburgische Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte, Pfarrer Thomas Gandow. Auch der Arbeitskreis für Religionsfreiheit der Deutschen Evangelischen Allianz gratulierte Heldal-Lund.


Frankfurter Rundschau
15.5.2003

Zur Person
Andreas Heldal-Lund / Johannes Rau

Andreas Heldal-Lund

Der norwegische Internetexperte aus Stavanger bekommt den diesjährigen Leipziger Menschenrechtspreis am Sonntag verliehen. Heldal-Lund engagiere sich seit sechs Jahren, um Menschenrechtsverletzungen der sektenähnlichen Scientology-Organisation aufzudecken, teilte das "Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA" am Mittwoch in Berlin mit. Zu den früheren Preisträgern der seit dem Jahr 2000 vergebenen undotierten Auszeichnung in Gestalt einer in Glas gefassten Plastik der Leipziger Nikolaikirche gehören unter anderen der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU). Das Komitee will mit dem Preis Persönlichkeiten ehren, die zu "Menschenrechtsreformen" bei sektenähnlichen Organisationen beitragen. (epd)

[auf diesselber Seite, ein Artikel ueber Johannes Rau]


http://www.freiepresse.de
Leipziger Menschenrechtspreis an Norweger Heldal-Lund verliehen

Freie Presse Chemnitz
18.5.2003

Leipzig (ddp-lsc). Der Leipziger Menschenrechtspreis 2003 ist an den Norweger Andreas Heldal-Lund verliehen worden. Der Spezialist für Informationstechnologie wurde am Sonntag in der Messestadt für sein Engagement gegen die Sekte Scientology und seinen Einsatz für Redefreiheit im Internet geehrt. Heldal-Lund unterhält seit fast sieben Jahren eine Homepage mit dem Namen «Operation Clambake», auf der er über die Scientology-Organisation aufklärt.

In seiner Laudatio sagte Alain Vivien, Preisträger des vergangenen Jahres, Heldal-Lund decke die Machenschaften der Scientologen mit «Respekt und Intelligenz» auf seiner Internetseite auf. Damit helfe er Opfern und Interessierten.

Heldal-Lund betonte in seiner Dankesrede die Rolle der Bürger im Kampf um Grundrechte wie Redefreiheit. «Dass diese Rechte in Verfassungen verankert sind, reicht nicht. Organisationen wie Scientology unterwandern die Gesetze», sagte er. Deshalb müsse jeder Einzelne darauf bedacht sein, solchen Kirchen und Organisationen das Handwerk zu legen. Auch müsse man sich Grundrechte immer wieder aufs Neue verdienen.

Heldal-Lund will mit seiner Internetpräsenz über die Lehren und Praktiken von Scientology informieren, die von der Organisation selbst nicht veröffentlicht werden. Mehreren Klagen von Scientology und einem zeitweiligen Boykott einiger Internet-Provider zum Trotz hat Heldal-Lund seine Internetseite nicht abgeschaltet. Erst im Februar [2002] hatte auch die Suchmaschine «Google» sämtliche Links zu Heldal-Lunds Homepage aus ihrem Verzeichnissen genommen. Mit einer Internet- und Printmedienkampagne ließ sich «Google» kurz darauf überzeugen, «Operation Clambake wieder aufzunehmen.

Der vom Leipziger Künstler Rüdiger Bartels gestaltete, undotierte Menschenrechtspreis wurde im Jahr 2000 als «Alternativer Karlspreis» ins Leben gerufen. Er wird jährlich vom «Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA» verliehen. In dem Gremium sind neben Amerikanern auch Deutsche, Engländer, Österreicher, Russen und Schweden vertreten. Das Bürgerkomitee besteht seit 1997 und kämpft unter anderem gegen physischen und psychischen Missbrauch von Menschen unter dem Schutzschild der Religion. Vor Heldal-Lund erhielt unter anderem der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm den Preis. (www.xenu.net)

(ddp)


http://www.pipeline.de
Menschenrechtspreis für norwegischen IT-Spezialisten

dpa 18.5.2003

Leipzig (dpa) - Der norwegische Informationstechnologie-Spezialist Andreas Heldal-Lund ist am Sonntag mit dem vierten Leipziger Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden. Der Norweger wurde vom Europäisch-Amerikanischen Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA für sein Internet-Engagement gegen die umstrittene Organisation Scientology geehrt.

Heldal-Lund unterhält seit sechs Jahren die Internet-Präsenz «Operation Clambake», die die Arbeitsweise und die Hintergründe von Scientology enthüllt.

Das international zusammengesetzte Bürgerkomitee hat sich den Kampf gegen Scientology auf die Fahnen geschrieben. Seit dem Jahr 2000 verleiht die Organisation jedes Jahr den undotierten Preis an Personen, die sich für Menschenrechte und Religionsfreiheit stark machen. Zu den bislang Ausgezeichneten gehört der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU).

Internet: Die Scientology-kritische Internet-Präsenz von Andreas Heldal-Lund: http://www.xenu.net

 

2003

Preisträger

Preisverleihung

Laudatio

Rede Preisträger

im Presseecho

ausgewählte
Glückwünsche

2002

2001

2000

 

 

 

 

 
 

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