Willkommen zur Preisverleihung in
Leipzig
von Ursula Caberta y Diaz
Ich freue mich, dass wir auch in diesen Jahr mit unserem Komitee wieder
in
Leipzig sind, zur Verleihung unseres Menschenrechtspreises an eine Person,
die
sich im Kampf gegen Scientology in besonderem Maße hervorgetan
hat.
Aber als erstes kommt mir auch der Part zu, dem heutigen Laudator,
Robert Minton,
unserem Preisträger des letzten Jahres, ein herzliches Willkommen, in
Deutschland,
in Leipzig, zu sagen – ich freue mich und wir alle freuen uns, dass Sie,
dass
Du wieder bei uns bist, und hier heute die Laudatio auf den diesjä
hrigen
Preisträ ger halten wirst. Für alle diejenigen die es noch nicht
wissen,
wer Bob Minton ist, einige Worte zu ihm: Bob Minton ist, wenn wir von
Europa in
die USA schauen, unser Hoffnungsträger dort, der, als Privatmann, den
Lisa
McPherson Trust gegründet hat und unterstützt. Lisa McPherson,
ist eine
zu Tode gekommene Scientologin, deren Verwandte mit Unterstützung von
Bob
Minton für die Aufklärung ihres Todes kämpfen. Ich
weiß,
dass viele US Amerikaner und auch Opfer von Scientology in den USA hä
ufig
neidisch nach Deutschland, nach Frankreich und nach Europa schauen, weil
sie denken,
hier passiert furchtbar viel gegen Scientology. In den USA fühlen sie
sich
allein, aber sie sind nicht allein, der Lisa McPherson Trust ist für
sie
da, und allen voran Bob Minton. Und darum, Bob, vielen Dank dass Du wieder
bei
uns bist, dass Du uns mit Deiner Anwesenheit beehrst, und dass Du die
Laudatio
auf Norbert Blüm hältst.
Lieber Norbert Blüm, als Sozialdemokratin, oder vielleicht sage
ich, als
noch-Sozialdemokratin, freue ich mich sehr, dass Sie unseren Antrag,
diesen
Menschenrechtspreis
entgegenzunehmen, angenommen haben. Es gibt in dieser Bundesrepublik
Deutschland
nur ganz ganz wenige Politiker, die sich der Gefahr, die von Scientology
ausgeht,
bewusst sind. Auch wenn das von außen, aus anderen Ländern
gesehen,
häufig so aussieht, als würde sich die deutsche Politik seit
Jahren
oder Jahrzehnten dem Kampf gegen das menschenverachtende System
Scientology
verschrieben
haben, so entspricht das leider nicht ganz der Wahrheit.
Wenn das jemand weiß, dann weiß es Herr Blüm selber,
wie schwierig
es ist, in der Politik, bei der Justiz, deutlich zu machen, dass wir es
mit
einer
Vereinigung zu tun haben, die Menschen manipuliert, und die sich dadurch
tarnt,
weil sie daherkommt, als sei sie eine menschenfreundliche
Religionsgemeinschaft.
Ich werde es nie vergessen, Herr Blüm, ich saß vor den
Fernseher
zuhause und wollte die Nachrichten schauen und Sie, Minister Blüm,
wurden
angesprochen auf Scientology. Man hatte gerade eine wesentliche
Gesetzesinitiative
zur Privatisierung des Arbeitmarktes vollendet, und allen war klar, das
kann eine
Einflugschneise für Scientologen sein, dort in die Wirtschaft
einzudringen.
Und Herr Blüm wird gefragt: “Was halten sie von Scientology?” Und
Herr
Blüm antwortet: “Es handelt sich um ein menschenverachtendes System,
ein
totalitäres System, die Anführer sind alle kriminell.” Ich
saß
vor meinem Fernseher, und habe gedacht: Na Herr Blüm, das wird
schwierig
im Prozess. Aber mit gemeinsamer Kraft, mit Ihren Mitarbeitern des
damaligen Bundesarbeitsministeriums,
mit meinen Mitarbeitern der Arbeitsgruppe Scientology, haben wir den
Prozess gemeinsam
gewonnen, und es war sehr wichtig, in dieser Phase in Deutschland, weil
Herr Blü
m der erste Bundesminister war, der sich überhaupt in dieser klaren
Weise
zu Scientology geäußert hat.
Und leider muss ich es ja sagen, als Sozialdemokratin zum
Christdemokraten,
er war der einzige Minister, und er ist es bis heute, der solche
deutlichen
Worte
gefunden hat. “Leider” muss ich sagen, nicht weil ich mich nicht über
seine
deutliche Worte freue, aber als Sozialdemokratin, wenn ich mir die rot-
grüne
Bundesregierung angucke zu diesen Thema, dann sehe ich nur ein Jammertal.
Und
darum war es für uns vom Komitee eine klare Sache: Wir mussten einen
Preisträger
finden, und es kam nur einer dafür in Frage: Bundesminister a.D. Dr.
Norbert
Blü m.
Vielen Dank für Ihre Arbeit, für Ihr Engagement, und bleiben
Sie
uns allen gewogen. |